Kreativität und Aneignung
23. November 2011 - 13:29 UhrRückblick Transit 4
Am 22.10.2011 hatte ich die Möglichkeit auf dem Symposium Transit4 im Fachbereich „Design“ der Fachhochschule Augsburg einen Vortrag mit dem Titel „Kreativität und Aneignung – Vom Eigensinn in einer kolonialisierten Welt“ zu halten.
Der Vortrag leitet ein mit dem Konzept des symbolischen Kannibalismus als Form einer emanzipatorischen Kulturkritik, wie sie vom brasilianischen Modernismus im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts formuliert wurde. Ursprünglich zur Gegenwehr gegen den Kolonialismus entstanden, möchte ich diese Idee zur Beschreibung einer emanzipierten Konsumentenkultur fruchtbar machen.
Der zweite Teil des Vortrags beschreibt die Art und das Ausmaß der Aneignungstendenzen, denen wir [1] ausgesetzt sind: Im Rückgriff auf Naomi Klein und Michel Serres habe ich skizziert, wie sich eine durchkommerzialisierte Kultur persönliche und gesellschaftliche Freiräume des Denkens und Handelns aneignet.
Der dritte Teil schließlich versammelt Beispiele, die belegen sollen, wie vielseitig und inspirierend, direkt und implizit gegen die herrschenden Verhältnisse protestiert wird und werden kann [2]. Oder etwas vorsichtiger ausgedrückt: Wie sich eine alternative Kultur Raum schafft, und damit Modelle liefert, wie ein Leben jenseits eines vornehmlich kommerziellen Verwertungszusammenhangs aussehen kann.
Im folgenden führe ich grundlegende Gedanken des Vortags aus. Im Anschluss folgen Anmerkungen zu einigen Folien, die – soweit Bildrechte vorhanden sind – zum Download zur Verfügung stehen.